Außerdem erkläre ich dir welchen Prüfsiegeln du vertrauen kannst und ob Holzspielzeug wirklich besser ist als Plastikspielzeug.

Kindersicheres Spielzeug: Das gilt es zu wissen!
Neben den offensichtlichen Eigenschaften von Spielzeug ohne Schadstoffe wie:
- Oberflächenbeschaffenheit und
- Verarbeitung
treten in letzter Zeit immer mehr Themen wie die eigentliche Zusammensetzung der verwendeten Materialien der Spielwaren in den Vordergrund.
Von gesundheitsgefährdenden Schadstoffen und Giften in Kinderspielzeug ist dabei die Rede.
Das Tückische dabei: Diese können meistens auf den ersten Blick nicht erkannt werden. Wie könnt ihr eure Kinder also davor schützen?
Was für Schadstoffe können in Kinderspielzeug enthalten sein?
Heutzutage geht die Hauptgefahr bei Spielzeug nicht mehr davon aus, dass sich Kinder daran verletzen, sondern wird vielmehr von den eingesetzten Chemikalien verursacht.
Nachfolgend erhaltet ihr deshalb eine Liste der am häufigsten vorkommenden Schadstoffe wie Schwermetalle, PAK oder giftige Weichmacher, die bereits in Kinderspielzeug gefunden wurden:
- PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): Darunter fallen zum Beispiel Benzidin, Chrysen und Naphtalin die sich oft in Lacken befinden. Aber auch in Gummi- und Plastikteilen konnten sie nachgewiesen werden.
- Nickel: Kann in Kinderspielzeugen mit Metallbestandteilen vorkommen.
- Zinnorganische Verbindungen: Können überwiegend in PVC-haltigem Spielzeug nachgewiesen werden.
- Schwermetalle: Darunter fallen Blei und Kadmium. Werden teilweise in Farben und Lacken verwendet, mit denen die Kinderspielwaren dann bearbeitet werden.
- Nonylphenol: Kann in den meisten weicheren Kunststoffen wie bei Puppen nachgewiesen werden.
- Phthalate: Als Weichmacher für viele Kunststoffe bekannt, sind die Phthalate DBP, BBP und DEHP für Kinderspielzeug jedoch verboten. Die Gefahr dieser Weichmacher besteht vor allem darin, dass sie ausdünsten und somit über die Luft eingeatmet werden können und sich zum anderen bei Kontakt mit Fetten herauslösen.
- Formaldehyd: Kann in Holzspielzeug vorkommen, lässt sich jedoch leicht an dem stechenden Geruch erkennen.
Wie gefährlich sind diese Schadstoffe?
Wie der Name schon vermuten lässt, wirken sich Schad- und Giftstoffe alles andere als positiv auf die Gesundheit eurer Kleinen aus. Je nach aufgenommenem Schadstoff kann die Gesundheit in unterschiedlicher Weise beeinträchtigt werden.
- PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe): Können Atemwege, Augen und Haut stark reizen. Es besteht außerdem der Verdacht, dass diese Stoffe eine krebserregende Wirkung beim Menschen haben und sich negativ auf die Fortpflanzungsfähigkeit auswirken.
- Nickel: Kann zu einer Sensibilisierung gegenüber Nickel führen, was sich in einer Kontaktallergie bemerkbar macht.
- Zinnorganische Verbindungen: Können die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen und das Immunsystem schädigen.
- Schwermetalle: Blei kann zu Schäden am Gehirn führen, Kadmium hingegen kann die Nierenfunktion beeinträchtigen.
- Nonylphenol: Durch die hormonähnliche Wirkung dieses Schadstoffs kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigt werden.
- Phthalate: Auch Weichmacher haben eine hormonähnliche Wirkung und können vor allem bei Männern zu Unfruchtbarkeit, Diabetes und Übergewicht führen. Bei Kindern stören diese Schadstoffe den Hormonhaushalt.
- Formaldehyd: Kann beim Menschen Krebs erzeugen sowie Augen- und Hautreizungen.
Spielzeug ohne Schadstoffe
Spielzeug ohne Schadstoffe ist nicht mehr leicht zu erkennen. Oft erkennt man Schadstoffe auch nicht auf den ersten Blick.
Viele Stoffe lösen sich nämlich erst, wenn eure Kleinen darauf rumlutschen, durch den Speichel.
Puppe ohne Schadstoffe
Eine Puppe ohne Schadstoffe zu finden, stellt sich als schwierig heraus. Ökotest hat 2007 einen Test durchgeführt, bei dem 12 von 15 Puppen durchgefallen sind, da sie giftige Weichmacher im Körper der Puppe fanden.
Die Puppen ohne Schadstoffe, die nicht durchgefallen sind, wurden auch nur mit befriedigend bewertet, es gibt also klar noch Verbesserungsbedarf.
Generell kann man sagen, dass Puppen mit Geischtern und Körpern aus Plastik mehr Schadstoffe, vor allem natürlich Weichmacher enthalten. Steigt also, wenn es möglich ist auf »Bio-Stoffpuppen um, bei denen klar ist, woher der Stoff kommt und wie er verarbeitet wurde.
Schadstofffreie Kuscheltiere
Auch hier hat Stiftung Warentest einige Kuscheltiere getestet, darunter Klassiker.
Wenn man sich auf die Suche nach schadstofffreien Kuscheltieren – ob Teddy, Hase oder Pinguin – muss man sehr viel Recherchieren. Auf was ihr bei Kuscheltieren schon beim Kauf achten solltet:
- können sich Einzelteile lösen, die vom Kind verschluckt werden können?
- lösen sich Haare und Fell, wenn ihr mit den Fingern durchstreicht?
- verkraftet das Tier ein Zerren an Kopf, Armen und Beinen?
- riecht es ungewöhnlich?
Der Preis ist im Übrigen kein Indiz über die Qualität, den nauch teure Kuscheltiere schnitten bei Stiftung Warentest nicht sonderlich gut ab.

Woran erkenne ich, ob ein Spielzeug ohne Schadstoffe ist?
Da die meisten der oben genannten Schadstoffe weder optisch noch geruchlich auffällig sind, ist es für besorgte Eltern besonders schwierig, schadstofffreies Kinderspielzeug zu erkennen.
Denn meistens lässt sich erst durch Laboruntersuchungen mit Gewissheit feststellen, ob ein Spielzeug ohne Schadstoffe ist, oder nicht. Labels und Prüfzeichen bieten hier eine gute Hilfe, da sie die Schadstofffreiheit der getesteten Spielzeuge bestätigen können.
- Spiel gut: Dieses Label wird vom Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug e.V. vergeben. Bewertet werden u.a. die Vielfältigkeit der Spielmöglichkeiten, die Verarbeitung, die Haltbarkeit, das Material sowie die Sicherheit und Umweltverträglichkeit.
- GS – geprüfte Sicherheit: Spielzeug ohne Schadstoffe, das dieses Prüfsiegel trägt, wurde von einer unabhängigen zertifizierten Stelle geprüft und erfüllt meist mehr als die gesetzlichen Mindestanforderungen hinsichtlich Produktsicherheit, Schadstofffreiheit und Entflammbarkeit.
- Der Blaue Engel: Dieses Gütesiegel gewährleistet umweltfreundliche Produkte, die umweltverträglich hergestellt wurden und gesundheitlich unbedenklich sind. Des Weiteren können Eltern sicher sein, dass das Kinderspielzeug keine synthetischen Duftstoffe enthält, frei von Flammschutz- und Holzschutzmitteln ist und falls Holz verwendet wurde, dieses aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt. Bei Kinderspielzeug aus Stoff müssen die Textilien aus biologischem Anbau stammen und ebenfalls frei von gesundheitsgefährdenden Chemikalien, Duftstoffe und Flammschutzmittel sein.
- TÜV Proof: Wird vom TÜV Rheinland vergeben und gewährleistet, dass die Sicherheitsanforderungen der EG-Spielzeugrichtlinie 2009/48/EG erfüllt ist und das Kinderspielzeug schadstofffrei ist.
- LGA-Zertifikat: Die Landesgewerbeanstalt Bayern prüft Spielzeug für Kinder auf Sicherheit, Funktionalität und Schadstofffreiheit.
- Öko-Tex-100 Standard: Internationales Verfahren zur Bewertung von Textilien, die zum Beispiel bei Kuscheltieren zur Verwendung kommen. Stoff-Spielsachen mit diesem Zeichen sind frei von Giftstoffen wie Schwermetallen, Pestizide oder Formaldehyd.
- TOXPROOF-Zertifikat: Der TÜV-Rheinland vergibt dieses Zertifikat an Spielzeug, das besonders streng auf Schadstofffreiheit überprüft wurde. Die Grenzwerte liegen hierbei nochmals um einiges niedriger als beim Öko-Tex-100 Standard und GS-Siegel, die beide bereits unter den gesetzlich vorgegebenen Werten liegen.
- Testurteile von Verbrauchermagazinen wie Öko-Test oder Stiftung Warentest: Bei beiden deutschen Testinstituten werden Produkte u.a. auch auf Gesundheits- und Umweltverträglichkeit getestet.
Hinweis: Spielzeug, das mit dem CE-Zeichen versehen ist, bietet keine ausreichende Sicherheit be Spielzeug ohne Schadstoffe, da es von den Herstellern selbst angebracht wird. Rein formal bedeutet es zwar, dass das Kinderspielzeug den EG-Richtlinien entspricht, eine unabhängige Prüfung fehlt jedoch meistens.
SafetyMum

Spielzeug made in germany
Viele Hersteller bieten ein Made-In-Germany – Siegel, das für Qualität steht, die meist zu 100% in Deutschland hergestellt wurde.
Dieses Siegel ist jedoch kein Qualitätssiegel. Nach einer Prüfung der Stiftung Warentest kommt auch ein Teil der mit Ungenügend bewerteten Spielsachen aus Deutschland.
Vor allem die Lacke mit denen Holzspielzeug Deutschland behandelt ist, enthalten teilweise krebserregende PAK.
Informiert euch am besten vor dem Kauf, welches Holzspielzeug ohne Schadstoffe ist.
Holzspielzeug
Zertifiziertes Holzspielzeug muss aus nachhaltiger Fortswirtschaft kommen. Die Prüfsiegel, um diese Qualität zu bescheinigen sind:
- das PEFC-Siegel
- das FSC-Siegel
Beide stellen hohe Anforderungen an die nachhaltige Herstellung des Holzes und sind ein guter Orientierungspunkt, welches Holzspielzeug aus einem nachhaltigen Abbau kommt.
Plastikspielzeug
Um hochwertiges von billigem Plastikspielzeug zu unterscheiden, gibt es zwei Dinge, die ihr sofort sehen und riechen könnt:
- minderwertiges Plastik riecht oft unangenehm nach Lösungs- und Reinigungsmitteln
- billiges Spielzeug Plastik hat oft auch scharfe Ecken und Kanten, auf die aufgepasst werden muss
Holzspielzeug oder Plastikspielzeug?
Holzspielzeug
Vorteil
- Grundmaterial Holz ist recyclebar
- nachwachsender Rohstoff, wenn auf Nachhaltigkeit geachtet wird
- ressourcenschonende Produkton
Nachteil
- oft fügen Hersteller gesundheitlich bedenkliche Zusatzstoffe hinzu
- Lackierungen enthalten oft giftige Schwermetalle
Plastikspielzeug
Vorteil
- beliebter bei Babys & Kleinkindern
- lässt ich besser reinigen
Nachteil
- müssen Weichmacher enthalten, die sich beim Spielen lösen können
- belastet die Umwelt mehr
Ist Holzspielzeug für mein Kind sicherer als Plastikspielzeug?
Das Material an sich sagt nur wenig über die Qualität des Spielzeugs aus. Das bedeutet, dass Holzspielzeug nicht automatisch besser sein muss als Plastikspielzeug. Minderwertige Holzspielsachen können genauso gut gesundheitsgefährliche Substanzen wie Lacke enthalten oder leicht zu lösende Kleinteile, die ein Erstickungsrisiko darstellen.
Qualitativ hochwertiges Spielzeug ohne Schadstoffe lässt sich folgendermaßen erkennen:
- Es ist geruchlos und stinkt nicht nach Plastik, Lack oder Farbe.
- Scharfe Ecken oder Kanten sucht man vergeblich. Die Oberfläche ist glatt.
- Ein Gütesiegel ist vorhanden, das strenge Prüfkriterien hat.
- Auf die Vollständigkeit der Herstellerangaben achten, was Material und Herstellungsort angeht.
Sowohl bei Holz- als auch bei Plastikspielzeug gibt es gute und schlechte Qualität.
Prüfsiegel geben eine Orientierung, welches Spielzeug ohne Schadstoffe ist und somit besser für die Gesundheit eures Kleinen ist.
BIO-Kinder Spielzeug
Nicht nur als umweltfreundlich, sondern auch als gesundheitsfreundlich überzeugen in den letzten Jahren vor allem Bio-Spielzeuge, zum Beispiel »naturbelassene Holzbauklötze.
Hierbei handelt es sich um Kinderspielzeug ohne Schadstoffe aus biologischen Naturmaterialien wie Holz oder Baumwolle.
Ökologisches Spielzeug:
- wird so naturbelassen wie möglich verarbeitet,
- ist langlebig und
- regt die Fantasie eurer Kleinen an.
Für die Lackierung des nachhaltigen Spielzeugs werden meist nur unbedenkliche Farben auf Wasserbasis verwendet. So könnt ihr sicher sein, dass es völlig gefahrlos ist, wenn eure Kleinen das Spielzeug ohne Schadstoffe vielleicht einmal in den Mund nehmen sollten.
Bildquellen
Spielfiguren: Alexas_Fotos – https://pixabay.com/de/spielsteine-bunt-smilies-lustig-1744790/
Plastikspielzeug: rkit – https://pixabay.com/de/scheiben-bunt-spielzeug-plastik-859401/
Holzspielzeug: Alexas_Fotos – https://pixabay.com/de/labyrinth-holz-spielen-kugel-rot-1738039/
SafetyMum
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