Wenn die Sonne vom Himmel brennt und das Thermometer ansteigt, gibt es für Kinder kein Halten mehr. Sie möchten am liebsten den ganzen Tag draußen spielen oder im Wasser herumtollen.

Dennoch ist vor allem bei Babys und Kleinkindern Vorsicht geboten. Denn trifft zu viel Sonnenstrahlung auf den Kopf und den Nacken der Kleinen, kann es ganz schnell zu einem unschönen Sonnenstich kommen.

Doch das muss nicht sein! Mit den richtigen Gegenmaßnahmen könnt ihr und eure Kleinen die sonnigen, warmen Tage unbeschwert genießen.

Mädchen sonnt sich am Strand

Sonnenstich bei Kindern & Babys

Warum sind gerade Babys und Kleinkinder für einen Sonnenstich anfällig?

In den ersten beiden Lebensjahren ist die Dicke der Schädelknochen noch nicht ganz ausgebildet und die große Fontanelle noch nicht ganz geschlossen.

Fontanellen sind knorpelige Bereiche aus Bindegewebe, die in den ersten Jahren in Knochengewebe umgewandelt werden.

Außerdem haben Babys meist noch keinen dichten Haarwuchs, wodurch die Sonnenstrahlen fast ungehindert auf das Gehirn treffen können, was die Gefahr eines Sonnenstichs (auch Insolation genannt) beim Kind erhöht.

Die langwelligen Wärmestrahlen des Sonnenlichts führen zu einer lokalen Überwärmung. Dadurch kann es zu einer Schwellung des Gehirns kommen und sogar ein Hirnödem entstehen, das zu bleibenden Hirnschäden führen kann.

Das muss aber nicht sein, wenn ihr richtig vorbeugt und die passenden Gegenmaßnahmen trefft.

trockener Sand am Babyfuß

Vorbeugende Maßnahmen gegen einen Sonnenstich bei Kleinkindern

Wenn ihr ein paar einfache Regeln beherzigt, lässt sich ein Sonnenstich bei einem Kleinkind wirkungsvoll vorbeugen:

  • Eure Kleinen sollten sich draußen immer nur mit einem hellen, locker sitzenden, breitkrempigen Sonnenhut aufhalten, der Kopf und Nacken schützt. Auch im Wasser! Denn im Planschbecken oder in der Nähe von Wasserflächen wird die Sonnenstrahlung durch die Reflexion nochmals verstärkt.
  • Ist euer kleiner Liebling müde, sollte er niemals in der Sonne schlafen. Besser ist es im Schatten oder noch besser drinnen im Haus.
  • Vermeidet im Sommer zwischen 11 und 16 Uhr die pralle Sonne. Besonders für Kleinkinder und Babys ist die Strahlung noch zu stark.
  • Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei Hitze das A und O. Eure Kleinen sollten bei hochsommerlichen Temperaturen mehr als gewöhnlich trinken, mindestens jedoch einen halben Liter Wasser.
  • Denkt auch daran, dass ein Sonnenschirm keinen 100% Schutz vor der Sonne bietet. Durch den Stoff können immer noch Sonnenstrahlen, besonders die langwelligen Infrarotstrahlen, hindurchdringen und auch die Umgebung reflektiert einen Teil der Sonnenstrahlung.
  • Besonders Wasser und Sand reflektieren das Sonnenlicht, weshalb am Strand und in der Nähe von Wasserflächen größere Vorsicht geboten ist!
  • Nicht nur Cabrio fahren erhöht die Gefahr eines Sonnenstichs beim Baby. Bedenkt immer, dass langwellige Wärmestrahlung auch durch das Glas der Autoscheibe dringen kann. Eine Sonnenblende anzubringen ist deshalb durchaus sinnvoll.
  • Besonders intensiv ist die Sonneneinstrahlung im Gebirge. Dort ist es meist etwas kühler, was einen Sonnenstich jedoch nicht verhindert.

Als Faustregel gilt: Unabhängig von der Außentemperatur sollten eure Kleinen im Freien immer eine Kopfbedeckung tragen. Das gilt vor allem bei Sonnenschein!

Hinweis: Sonnencreme ist wichtig, um die Haut vor einem Sonnenbrand zu schützen. Gegen einen Sonnenstich beugt Sonnencreme jedoch nicht vor!

Sonnenstich-Symptome beim Kind

Ein Sonnenstich macht sich beim Baby mit den gleichen Symptomen und Anzeichen bemerkbar wie bei Kleinkindern. Zu viel Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken führen zu einer Reizung der Hirnhäute.

Das Tückische daran ist, dass sich erste Anzeichen eines Sonnenstichs beim Kind erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne erkennen lassen. Und das ist häufig erst nachts der Fall.

Ein Sonnenstich beim Kleinkind hat folgende Symptome:

  •  Ein roter, heißer Kopf, wohingegen der restliche Körper nicht erhitzt ist.
  • Starke Kopfschmerzen.
  • Babys schreien unaufhaltsam, wollen jedoch nichts trinken.
  • Unruhe
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Nackenschmerzen

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Woher weiß ich, ob mein Baby einen Sonnenstich, Hitzekollaps oder Hitzschlag hat?

Die Unterscheidung dieser drei Hitzeschäden ist äußerst wichtig, da je nach Prognose unterschiedliche Gegenmaßnahmen angewendet müssen werden.

Sonnenstich: Verantwortlich ist eine zu intensive Sonneneinstrahlung auf den Kopf, die die Gehirnhaut reizt. Der Kreislauf ist davon nicht beeinträchtigt.

Hitzekollaps: Eine Überhitzung des gesamten Körpers führt dazu, dass sich die Blutgefäße weiten und aufgrund dessen der Blutdruck fällt, was teilweise zu Bewusstseinslosigkeit führt. Die Körpertemperatur ist kaum erhöht und es tritt kalter Schweiß aus.

Hitzschlag: Wird durch eine Kombination aus Überhitzung und Flüssigkeitsmangel verursacht, wodurch die komplette Temperatur- und Kreislaufregulation zusammenbricht. Körpertemperatur und Puls sind stark erhöht. Die Haut ist trocken und heiß.

Was tun bei einem Sonnenstich?

In den meisten Fällen lässt sich ein Sonnenstich gut selbst behandeln. Verschwinden die Beschwerden jedoch nicht nach den von euch durchgeführten Maßnahmen oder verschlimmern sich, ist ein Notarzt zu rufen.

  • Bringt euren Kleinen unverzüglich in den Schatten.
  • Lagert Kopf und Oberkörper hoch.
  • Kühlt Kopf und Nacken mit kalten Umschlägen.
  • Versucht dem Kind Wasser zu trinken zu geben.
  • Verbessert sich der Zustand eures Kleinen nicht, verliert er das Bewusstsein, halluziniert oder nehmen die Schmerzen zu, solltet ihr sofort einen Notarzt unter der Telefonnummer 112 rufen.
  • Ruft auch einen Notarzt, wenn sich der Zustand eures Kindes nach 20 Minuten immer noch nicht verbessert hat.
Teddy auf einer sonnigen Wiese mit Sonnenhut

So bleibt der Sonnenhut auf dem Kopf

Was hilft gegen einen Sonnenstich besser als ein Sonnenhut? Theoretisch ist es klar: Kleinkinder und Babys niemals ohne Sonnenhüte in die Sonne lassen. Was sich in der Theorie so einfach anhört, kann sich in der Praxis schon etwas schwieriger gestalten.

Was also tun, wenn sich eure Kleinen die Sonnenhüte immer wieder vom Kopf reißen? Oft sehen es die Kleinen nicht ein, warum sie eine Kopfbedeckung tragen sollen und ihre Mama oder ihr Papa aber nicht.

Geht deshalb am besten als gutes Beispiel voran und setzt selbst einen Sonnenhut auf.

Ist euer Kind bereits ein paar Jahre alt, geht mit ihm zusammen einen Sonnenhut kaufen. Dadurch, dass sich euer Kleiner den Sonnenhut selbst aussuchen darf, wird er ihn gerne aufsetzen und nicht mehr ohne ihn das Haus verlassen wollen.

Bei Babys hingegen bieten sich Kopfbedeckungen an, die sich unter dem Kinn zusammenbinden lassen können. So kann euer kleiner Liebling den Sonnenhut nicht mehr so leicht vom Kopf ziehen.

Sonnenstich beim Kind verhindern

Der Sommer gehört zu einer der schönsten Jahreszeiten hierzulande und es ist nur verständlich, wenn ihr und eure Familie die Zeit für Aktivitäten im Freien nutzen möchtet.

Ob Baden im Freibad, am Strand, Rad fahren, Wandern, Spielplatz oder ein einfaches Picknick im Park oder Garten: Achtet vor allem bei Babys und Kleinkindern darauf, ihren Kopf vor der Sonne zu schützen.

Bietet ihnen zusätzlich immer wieder etwas zu trinken an und dem Sommerspaß steht nichts mehr im Wege!

Bildquellen

Mädchen am Strand: dagon_ – https://pixabay.com/de/m%C3%A4dchen-kindheit-kinder-kind-2501091/
Teddy mit Sonnenhut: Alexas_Fotos – https://pixabay.com/de/teddyb%C3%A4r-b%C3%A4r-b%C3%A4rchen-stofftier-797577/
Fuß mit Sand: Pexels – https://pixabay.com/de/baby-kinder-niedlich-fu%C3%9F-sand-1845883/

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