
Kindersicherung Fenster
Schnell ist es passiert: Einmal kurz nicht aufgepasst und euer Nachwuchs sitzt schon auf der Fensterbank und macht sich am Fenstergriff zu schaffen. Fenster mit dem heute gängigen Einhandgriff machen es Kindern noch einfacher, Fenster zu öffnen.
Bereits ab einem Alter von 2 Jahren sind die motorischen Fähigkeiten so weit ausgebildet, dass Kleinkinder in der Lage sind, einfache Fenstergriffe zu bedienen.
Das Prekäre dabei ist jedoch, dass sie Gefahren noch nicht selber einschätzen können. Dadurch, dass ihr Körperschwerpunkt im Kopf- und Oberkörperbereich liegt, sind sie dafür prädestiniert, vornüber zu fallen.
Das ist besonders gefährlich, wenn sie sich aus Fensteröffnungen ohne Fenstersicherung und Fensterriegel oder über Balkonbrüstungen lehnen. Deswegen ist es umso wichtiger eine Kindersicherung der Fenster vorzunehmen.
Es gibt folgende Möglichkeiten ein Fenster zu sichern:
- selbstverriegelnde Fenstergriffe
- abschließbare Fenstergriffe
- Aufstecksicherungen für Fenster
- Sicherungsbügel
- Sicherheitskabel mit Schloss
- bei Dachfenstern: Verschlusshülsen
Sich selbstverriegelnde Fenstergriffe
Hierbei handelt es sich um Fenstergriffe »mit einem Knopf in der Mitte. Wird das Fenster geschlossen, rastet der Knopf ein. Um es danach wieder öffnen zu können, muss gleichzeitig der Knopf gedrückt werden. Da Kleinkinder dazu motorisch noch nicht in der Lage sind, bietet diese Methode ausreichend Schutz.
Vorteil
- Schutz für kleine Kinder
- einfache Bedienung
Nachteil
- bietet keinen Schutz für ältere Kinder
Tipp
Kinder sind sehr erfinderisch und können sich auch selbst eine Aufstiegshilfe zum Fenster bauen, indem sie leichte Stühle, Kisten oder Tische vor das Fenster schieben. In solchen Räumen solltet ihr eure Kleinen nie ohne Aufsicht lassen!
Abschließbare Fenstergriffe
Neben der Knopfverriegelung gibt es auch Fenstergriffmodelle, die »mit einem Schlüssel abgeschlossen werden können. Da das Schloss gleichschließend ist, reicht ein Schlüssel für alle Fenster aus.
Diese Methode ist noch einmal eine Stufe sicherer und eignet sich auch für ältere Kinder. Auf der anderen Seite ist sie aber auch etwas umständlicher und eher nicht für Fenster geeignet, die öfter geöffnet werden.
Mittlerweile gibt es aber auch schon Systeme, bei der der Fenstergriff zwar abgeschlossen ist, Kippen aber dennoch möglich ist. Spezielle Modelle haben auch eine Vorrichtung, die verhindert, dass gekippte Fenster zufallen und die Finger eurer Kleinen einklemmen.
Abschließbare Fenstergriffe bieten außerdem den Vorteil, dass sie Einbrechern erschweren, über Fenster oder Balkon-/Terrassentüren ins Haus zu gelangen.
Vorteil
- 1 Schlüssel reicht für alle Fenster
- auch für ältere Kinder geeignet
Nachteil
- umständlich zu öffnen
- Schlüssel kann verloren gehen
Tipp
Aufstecksicherung
Eine weitere Möglichkeit, Fenster kindersicher zu machen bietet doe »Aufstecksicherung. Die Funktion besteht darin, zwischen dem Fenstergriff und dem Fensterrahmen einen Kindersicherungsmechanismus aufzustecken.
Dazu genügt es, einfach den Fenstergriff abzuschrauben, die Kindersicherung aufzustecken (ganz ohne Verkleben oder Bohren) und den Fenstergriff wieder anzuschrauben.
Um das Fenster zu öffnen, muss der seitliche Verriegelungsknopf gedrückt gehalten werden. Wird der Verriegelungsknopf losgelassen, wird der Fenstergriff wieder automatisch von selbst verriegelt.

Sicherungsbügel
Sicherungsbügel können zusätzlich am Fenster montiert werden, ohne dass dafür zuvor der Fenstergriff abmontiert werden muss. Der »Sicherungsbügel wird bei offenem Fenster über den waagrechten Fenstergriff gezogen. Mit einem Clipmechanismus rastet er seitlich am Rahmen ein.
Bei geschlossenem oder gekipptem Fenster kann der Fenstergriff dann gegen den Sicherungsbügel gedrückt werden und wird durch eine weitere Schlaufe abgesichert, die auf das Hauptsicherungsteil gesteckt wurde.
Die Sicherungsbügel bestehen hauptsächlich aus glasfaserverstärktem Polyamid und halten eine Zugkraft von bis zu 10 kg stand. Dadurch ist es Kleinkindern unmöglich, sie zu verbiegen.
Tests zeigen jedoch, dass diese Art der Fenstersicherung keinen 100% Schutz bietet. Kleinkinder, die sich nur lange und ausdauernd genug damit beschäftigen, können durchaus hinter den Sicherungsmechanismus kommen.
Auch optisch kann das Produkt nicht punkten, da es recht klobig wirkt und aufgrund der Größe direkt ins Auge springt. Da die Montage aber einfach und schnell geht, kann der Sicherungsbügel durchaus als flexibler Fensterschutz im Urlaub überzeugen oder wenn kleinere Kinder zu Besuch kommen.
Vorteil
- Fenstergriff muss nicht abmontiert werden
- einfache Montage
Nachteil
- kein 100% Schutz für Kinder
- sehr groß und klobig
Sicherheitskabel mit Schloss
Hierbei handelt es sich um eine »Kabelkonstruktion, die am zu öffnenden Fenster und am Fensterrahmen montiert wird. Dadurch, dass das Sicherungskabel an den Fensterrahmen angeschraubt werden muss, ist leider kein rückstandsloses Entfernen möglich.
Dafür eignet es sich aber für alle Fenster- und Türarten. Auch können die Fenster ohne Probleme einen Spalt weit zum Lüften geöffnet werden, ohne dass eine Gefahr für die Kleinen besteht.
Vorteil
- für Fenster und Türen geeignet
- lässt Spalt zum Lüften frei
Nachteil
- kein rückstandloses Entfernen
- muss am Fenster udn am Fensterrahmen befestigt werden
Verschlusshülse bei Dachfenstern
Auch Dachfenster können kindersicher gemacht werden. Es gibt »Verschlusshülsen zu kaufen, die die Schwingfunktion eindämmen und das Fenster so nur bis zu einem bestimmten Grad geöffnet werden kann. Es kann selbst bestimmt werden, wie groß der offene Spalt sein soll.
Bei Kleinkindern wird ein maximal 12 cm breiter Spalt empfohlen, damit es den Kleinen unmöglich gemacht wird, den Kopf hinauszustrecken. Wenn die Kinder dann größer sind und das Dachfenster wieder voll geöffnet werden soll, kann die Verschlusshülse schnell und einfach entfernt werden.
Tipp
Schnittverletzungen verhindern
Auch das Glas an sich in Fenstern, Balkon- oder Terrassentüren kann kindersicher gemacht werden. Wie oft kommt es vor, dass beim Spielen und Toben eine Glastüre übersehen wird oder dass die Kleinen aus Versehen dagegen fallen.
Handelt es sich dann um normales Fensterglas, kann es zu bösen Schnittwunden kommen, wenn das Glas bricht. Doch auch hierfür gibt es Lösungen:
Sicherheitsglas
Die wohl sicherste Variante ist gleich vorab auf Sicherheitsglas bei Balkon-, Terrassentüren oder bodennahen Fenstern zu setzten.
Bereits ein Einscheibensicherheitsglas (ESG) verhindert, dass es beim Bruch zu scharfkantigen und spitzen Splittern kommt. Wer auch noch die Einbruchsgefahr verringern will, ist mit Verbundsicherheitsglas (VSG) gut aufgehoben, bei dem Durchschläge erst gar nicht möglich sind.
Splitterschutzfolie
Wer nicht gleich die ganze Glasscheibe auswechseln möchte, für den eignen sich »Splitterschutzfolien bestens. Das Anbringen der Folie ist schnell und einfach erledigt.
Sie bietet Schutz bei Glasbruch und sorgt dafür, dass keine scharfkantigen Splitter entstehen. Wenn mit fortschreitendem Alter der Kinder kein Splitterschutz mehr benötigt wird, lässt sich die Folie wieder rückstandslos entfernen.
Natürlich könnt ihr eure Kleinen nicht vor allen Gefahren schützen. Doch was Fenster, Balkone und Glasbruch angeht, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, das Unfall- und Verletzungsrisiko zu verringern.
Aber all diese Sicherheitsvorkehrungen nützen nichts, wenn Kinder bei offenen Fenstern oder Balkontüren allein gelassen werden.
Deshalb gilt: Wenn gelüftet wird, dürfen Kinder nur unter Aufsicht in das betreffende Zimmer. Noch besser ist es allerdings, sie so lange in einem anderen Zimmer spielen zu lassen. Denn eines ist sicher: Vorsicht ist besser als Nachsicht!
SafetyMum

Balkonschutz für Kinder
Egal, ob französischer Balkon oder ein ganz normal begehbarer Balkon: Um den Balkon kindersicher zu gestalten, gibt es ein paar Dinge, die es zu beachten gilt.
Balkongeländer sichern
Der Balkonschutz fängt schon bei der Balkonbrüstung an:
- Die Stäbe sollten senkrecht angebracht sein, da so verhindert wird, dass Kinder daran hochklettern.
- Auch der richtige Abstand zwischen den Stäben ist wichtig. Damit die Kleinen ihren Kopf nicht dazwischen hindurch strecken, sollte dieser nicht mehr als 12 cm betragen. Denn wenn erst einmal der Kopf hindurchpasst, schaffen die Kleinen es auch, ihren ganzen Körper hinterher zu schieben.
- Kisten, Gartenmöbel oder Blumenkübel sollte man vom Balkon entfernen. Es sei denn, sie sind so schwer, dass sie ein Kind nicht verschieben kann. Dann gehören sie aber an die Wand, weit weg vom Geländer um keine Klettermöglichkeit zu bieten.
Tipp
Balkonschutznetz
Ist der Abstand der Stäbe im Balkongelände größer, bieten sich »Balkonschutznetze an, um das Hindurchfallen zu verhindern. Die Netze werden mit Schnüren und Ringschrauben befestigt.
Bei Schutznetzen ist es sinnvoll, diese bis mindestens zwei Meter Höhe zu spannen. Dadurch wird verhindert, dass die Kleinen Spielsachen über das Balkongeländer werfen oder sich selbst zu weit hinüberbeugen.
Balkonverglasung
Plexiglas am Balkon erhöht den Balkonschutz. Die Kinder können nicht mehr über die Balkonbrüstung klettern und auch ihr habt mehr Wohnraum gewonnen, dadurch, dass ihr den Balkon ganzjährig nutzen könnt.
Tipp
Bildquellen
Fenster mit Katze: StockSnap – https://pixabay.com/de/haus-innen-fenster-glas-rahmen-2595677/
Fenster und Esstisch: Florian Pérennès – https://unsplash.com/photos/qTilhLr-fmg
Balkon mit Kind: Serge Esteve: https://unsplash.com/photos/zSpc1dmmWPA
SafetyMum
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